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Fachbegriff DNS, Desoxyribonukleinsäure
Einführung Gentechnik und Genetik von
Ingo Gödeke (Karlsruhe, Chemielaborant im Ruhestand)

An dieser Stelle möchte ich versuchen, häufig verwendete Fachbegriffe im Zusammenhang mit Gentechnik und Genetik möglichst allgemeinverständlich zu erläutern, Begriffe aus der Biochemie, die dabei verwendet werden, möchte ich dabei auch ansprechen und zu erläutern versuchen, soweit ich sie für das Verständnis wichtig erachte. Ich werde dabei nicht unbedingt alphabetisch vorgehen, da viele Begriffe im Zusammenhang erfaßt werden sollten und daher auch im dazugehörigen Kontext von mir aufgeführt werden.

Häufig ist die Rede von der DNS, Desoxyribonukleinsäure oder auch im angelsächsischen Sprachgebrauch von der dna, desoxyribonucleic acid:
Die DNS setzt sich, chemisch betrachtet, aus folgenden grundlegenden Bausteinen zusammen: Desoxyribose, eine bestimmte, aus einem Grundgerüst von 5 Kohlenstoffatomen aufgebaute, daher zu den Pentosen (griech. penta=5) gerechnete Zuckerart, als DesoxyZucker enthält er anstelle einer Alkoholgruppe (CH2OH-) eine Methylengruppe (-CH2-).
Als zweiter Grundbaustein ist Phosphorsäure vorhanden, die kettenförmig mit den Zuckerbausteinen verestert ist.
Vereinfacht sieht das in etwa so aus (PhosphorsäureRest = P, Zuckerrest = Z):
... Z-P-Z-P-Z-P-Z ...u.s.w. ; dies kann die Kettenartige Struktur der DNS veranschaulichen.
Eine wichtige Gruppe von Bausteinen fehlt jetzt noch zum kompletten VeranschaulichungsSchema:
Die stickstoffhaltigen, daher auch als Stickstoffbasen bezeichneten organischen Basen Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin.
Jeweils eine von diesen ist chemisch an eine DesoxyriboseEinheit gebunden, und zwar nicht in der Kette, sondern jeweils seitlich aus der Kette herausragend, einmal räumlich vorgestellt. Diese an der Zucker-Phosphorsäure-Kette jeweils seitlich vorhandenen Stickstoffbasen ermöglichen es, daß die DNS einen Doppelstrang, also zwei parallele Ketten bilden kann, da jeweils Adenin und Thymin sowie ebenso Guanin und Cytosin miteinander sogenannte Wasserstoffbrückenbindungen eingehen können, die keine echten chemischen Bindungen sind.
Vielmehr sind für den Zusammenhalt VAN DER WAALS´sche Kräfte verantwortlich, deren Bindekraft geringer ist als die einer echten chemischen Bindung.

Das ist für den Vorgang der Fortpflanzung und den der identischen Reduplikation (=identische Selbstverdopplung bei der Zellteilung) von enormer Bedeutung, da die Wasserstoffbrückenbindungen unter bestimmten Voraussetzungen gelöst werden können, ohne daß eine Beschädigung und damit Veränderung der DNS mit den darauf befindlichen Genen bzw. Erbanlagen die Folge wäre.
Die beiden DNS-Stränge sind zueinander komplementär, das heißt gegenüberliegend entsprechend; der Base Adenin kann nur die Base Thymin gegenüberliegen, der Base Guanin nur Cytosin. Das gilt für die gesamte Länge einer DNS-Kette, die aus vielen Tausend NucleotidEinheiten besteht.
Damit ein DNS-Doppelstrang entstehen kann, muß also ein äußerst hohes Maß an Übereinstimmung bei den einander zugehörigen Basenpaaren vorhanden sein. Ein intakter doppelter DNS-Strang erscheint unter dem ElektronenMikroskop in sich schraubenartig gedreht, man spricht daher auch von einer Doppel-Helix.

Ingo Gödeke


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