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2. Welche Funktion haben Gene ?
Die Chromosomen (mit den darauf befindlichen Genen) spielen eine entscheidende Rolle bei der Fortpflanzung, der Zellteilung, der ProteinBiosynthese (Aufbau von körpereigenem Eiweiß). Sie enthalten den gesamten Bauplan der Lebewesen, Wachstums- und Regenerations-(Erneuerungs-) -Pläne für Zellen und Organe, das Programm für Abwehr- und Immun-Systeme, auf ihnen sind er- erbte Instinkte und Verhaltensmuster festgelegt. All das, was das Leben als Solches ausmacht, ist also genetisch programmiert. Zwar wirken sich auch Umweltfaktoren auf das Lebewesen aus, aber das geschieht nur im Rahmen der ererbten Anlagen, welche eine sogenannte Modifikation, also eine gewisse Bandbreite einer Eigenschaft erlauben. Zum Beispiel beim Intellekt eines Menschen ist das Denken und Wissen davon abhän- gig, inwieweit die Anlage der Intelligenz gefördert wird. Bei athletisch veranlagten Menschen ist für eine tatsächliche Leistung ein Training erforderlich. Analoges (vergleichbares) gilt auch für an- dere ererbte Anlagen und Fähigkeiten. Es geht hier um sehr komplexe Zusammenhänge, die noch unvollständig erforscht sind, und wo jede neue Erkenntnis neue Fragen aufwirft. Eine entscheidende Eigenschaft belebter Materie ist die Fähigkeit, sich fortzupflanzen und sich der Umwelt, in der sie sich befindet, bis zu einem gewissen Maße anzupassen. Das führte zur Evolution, also auch zum Menschen in seiner jetzigen Erscheinungsform. Es haben sich im Verlaufe vieler Generationen einzelne Gene, und damit auch Merkmale, verändert, die überlebenstüchtigsten haben sich im Laufe der Zeit durchgesetzt. Dies geschah und geschieht durch natürliche Auslese, allerdings beginnt der Mensch allmählich, dieses bisherige Naturgesetz außer Kraft zu setzen. Zum einen hat mangels natürlicher Feinde die Population des Menschen überproportional zugenommen (BevölkerungsExplosion) und auch schwache und kranke Menschen überleben, sodaß von daher kaum Auslese stattfindet, zum Anderen beginnt der Mensch jetzt direkt und aktiv durch künstliche Veränderungen im Erbgut von Pflanzen, Tieren und nicht zuletzt beim Menschen selbst in die Schöpfung einzugreifen. Letzteres ist zwar derzeit noch tabuisiert, aber meines Erachtens bleibt es nur eine Frage der Zeit, bis auch dieses letzte Tabu fällt, es sei denn, daß der Fall eintritt, daß Menschen mit gesundem Menschenverstand dieses Treiben beenden. Wenn hier die Ethik auf der Strecke bliebe, verlöre der Mensch das, was ihn als Menschen auszeichnet und von geistig-seelisch minderentwickelten Geschöpfen unterscheidet. Zurück zur Fortpflanzung: Bei der Fortpflanzung verschmilzt jeweils eine Längshälfte der sich entsprechenden Chromosomen mit der des Fortpflanzungspartners, es entsteht ein neuer Chromosomensatz, der Gene (Erbanlagen) beider Partner enthält. Das nachkommende Lebewesen enthält also Anlagen beider Elter-Lebewesen. Die biochemischen Abläufe sind recht kompliziert, eine entscheidende Rolle bei den Abläufen spielt die bereits oben erwähnte DNS (oder auch dna). Der genetische Code (die durch die Kombination der Nucleotidpaare festgelegte genetische Anlage) wird biochemisch abgelesen, t-RNS (transfer-[Übertragungs-]ribonucleinsäure) und andere BotenStoffe sind beteiligt, und unter Mitwirkung weiterer kompliziert aufgebauter Stoffe werden Zellen, Organe usw. aufgebaut. Werden durch künstliche Eingriffe einzelne Gene oder gleich mehrere Gene verändert, ändern sich folglich auch die Merkmale dieses künstliche erzeugten Lebewesens, die aus dem genetischen Bauplan resultieren. Die meisten Manipulate sind, wie auch bei natürlichen Mutationen, nicht überlebensfähig. Bei Versuchen auf diesem Gebiet ist mit einem hohen "Ausschuß" zu rechnen, bedenklich ist, daß hier lebende Geschöpfe Versuchsobjekt sind und Leben als "Sache" betrachtet wird, das kann ich dadurch klar untermauern, daß "Patente auf Leben" erteilt werden, also der Eingriff in die Schöpfung zur Ware wird. Und das ist nich nur äußerst bedenklich, sondern strikt abzulehnen. In welcher Richtung sich Merkmale verändern, ist wenig vorhersehbar, daher würde es nicht nur eine Vielzahl an Pflanzen-, Tier- und letztlich auch Menschenversuchen geben (undeklarierte Gen-Lebensmittel an ahnungslose Verbraucher zu verkaufen betrachte ich durchaus als großangelegten Menschenversuch), ich sehe auch eine große Gefahr darin, daß unkontrolliert und ungewollt Arten entstehen können, die unerwünschte und gefährliche Eigenschaften haben. Gene vererben Eigenschaften oft nur gekoppelt an andere Eigenschaften, so erkrankten Para-Nuß- Allergiker, weil sie, ohne es zu wissen, gentechnisch veränderte Lebensmittel verzehrten, die Gene aus der Paranuß enthielten. Und das ist noch ein vehältnismäßig harmloses Beispiel einer gefährlichen Spielerei mit dem Leben und mit der Schöpfung.

Ingo Gödeke


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